Prypjat

Atraktionspark mit "Riesenrad", städtische Stadion, Hallenbad, Polizeigebäude mit Untersuchungsisolator, eingestürzte Schule Nr.1, städtische Hafen mit der überschwemmten Anlegestelle, das Kino "Prometheus",
Gebäude der Feuerwehrwache, deren Einheiten als zweite zur Brandbekämpfung am AKW Tschernobyl in der Nacht der Explosion am 26 April 1986 gekommen sind;
Rathaus - erste Stab der Bekämpfung der Folgen der Havarie;
Hotel "Polissja", wo der Beobachtungsstand der Korrektur der Hubschrauberoperationen über der Ruine des 4-er Reaktors war;
Krankenhaus, das die ersten Betroffenen von der Havarie und deren Bekämpfung übernommen hat.

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Prypjat ist heute eine Geisterstadt in der Oblast Kiew (Rajon Tschornobyl) in der Ukraine, die 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Tschernobyl gegründet und infolge des Reaktorunglücks von 1986 geräumt wurde. Zum Zeitpunkt der Katastrophe am 26. April 1986 wohnten hier etwa 49.360[2] Menschen, darunter ca. 15.500 Kinder.[3] Das Kernkraftwerk war mit Abstand der größte Arbeitgeber für die Stadtbevölkerung.

In Prypjat gibt es noch heute einen Rummelplatz mit Riesenrad und Autoscooter. Der Rummel sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden, wozu es wegen der Reaktorkatastrophe nicht mehr kam, da die Stadt am 27. April 1986 evakuiert wurde. Etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt vom Volksfestplatz liegt eine Schwimmhalle.

Prypjat unmittelbar nach dem Unfall

Aufgrund des schleppenden Informations- und Notfallmanagements wurde Prypjat erst 36 Stunden nach dem Reaktorunfall evakuiert. Dadurch wurden viele Anwohner einer hohen Strahlung ausgesetzt und litten an Spätfolgen. So wurde gegen Mittag des 27. April eine kurze Radionachricht gesendet, in der die Bevölkerung aufgefordert wurde, sich auf eine dreitägige Abwesenheit einzurichten. Die Evakuierung erfolgte ab 14 Uhr und wurde mit ca. 1.200 Bussen innerhalb von zweieinhalb Stunden durchgeführt.

Durch den Unfall wurde Prypjat mehrmals und durch unterschiedliche radioaktive Stoffe kontaminiert.[8] Dank günstiger Winde fand die stärkste Kontaminierung der Stadt durch radioaktive Niederschläge jedoch erst nach der Evakuierung – zwischen dem 27. und 29. April – statt.

Dekontaminierungsaktivitäten wurden überall in der Stadt durchgeführt, wobei die ausführlichsten Arbeiten in Mikrodistrikt 4 stattfanden.[9] Die Arbeiten wurden in verschiedenen Phasen unternommen und reduzierten die durchschnittliche radioaktive Belastung in der Stadt von schätzungsweise 0,2–0,4 mGy/h auf 0,028 mGy/h im Dezember 1986.

Prypjat im Jahr 2008

Da die Bewohner in dem Glauben gelassen wurden, bald wieder nach Hause zu können, stehen viele Gebäude noch im Originalzustand. Allerdings kam es im Laufe der Zeit zu Vandalismus und Plünderungen. So wurden Wohnungen nach der Evakuierung ausgeraubt und beschädigt.

Prypjat im Jahr 2013

Die kontaminierte Zone wird bis heute von der Miliz bewacht, nur wenige Menschen wohnen noch im Gebiet rund um den Reaktor. Die meisten von ihnen sind Armeeangehörige, Wissenschaftler oder illegale Bewohner, die jedoch zumeist geduldet werden. 

Noch heute wird die Infrastruktur Prypjats durch ständige Bauarbeiten erhalten, um Verkehrswege und Strom im Falle eines weiteren Unfalls in Reaktor 4 (z. B. das Einstürzen des Sarkophags) bereitstellen zu können. Dafür werden rund 4000 Arbeiter beschäftigt, die zumeist in Zwei-Wochen-Schichten arbeiten, um Gesundheitsschäden durch gefährliche Strahlung vorzubeugen.

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